ITALIAMIA 2020 – PRIMAVERA
Freitag, 17. April, 18:00 Uhr, Kartause Mauerbach, Refektorium
«A VIOLONCELLO SOLO»
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Suite für Violoncello solo Nr. II in d-Moll, BWV 1008
Prélude – Allemande – Courante – Sarabande – Menuett I & II – Gigue
aus einer Handschrift der Anna Magdalena Bach in der Staatsbibliothek zu Berlin (D-B): Mus.ms. Bach P 269
Suite für Violoncello solo Nr. IV in Es-Dur, BWV 1010
Praeludium – Allemande, double – Courante, double – Sarabande, double – Bourrée I & II – Gigue, double
aus einer Handschrift der Anna Magdalena Bach in der Staatsbibliothek zu Berlin (D-B): Mus.ms. Bach P 269
Francesco Galligioni _ Violoncello
Incontro
«PARISER QUARTETTE»
François Couperin (1668 – 1733)
Huitième Concert dans le goût Théâtral (Ausschnitte)
aus: «Les goûts-réunis, ou Nouveaux concerts» (Paris 1728)
Marin Marais (1656 – 1728)
Suite in D-Dur (Ausschnitte)
aus: «Pieces en trio pour les flutes, violon, et dessus de viole» (Paris 1692)
Georg Philipp Telemann (1681 – 1767)
Sonata Seconda in g-Moll, TWV 43:a2
Andante – Allegro – Largo – Allegro
aus: Nouveaux quatuors en six suites, Hamburg 1738 und nach dem Manuskript Mus.2392-Q-43 Schrank II coll. der Sächsischen Landesbibliothek Dresden
Concerto Primo in G-Dur, TWV 43 G1
Grave, Allegro, Grave – Largo – Presto – Allegro
aus: «Quadri a violino, flauto traversiere, viola di gamba o violoncello e fondamento, ripartiti in 2 concerti, 2 balletti, 2 sonate» (Hamburg 1730) und nach dem Manuskript Mus.2392-Q-26 Schrank II coll. der Sächsischen Landesbibliothek Dresden
Olga Musiał-Kurzawska _ Traversflöte
Katarzyna Cendlak _ Violine
Martyna Jankowska _ Violoncello
Dagmara Tyrcha _ Cembalo
Bernhard Trebuch _ Präsentation
Dicke Freunde
– das kann man wohl behaupten – waren Johann Sebastian Bach und der ein paar Jahre ältere Georg Philipp Telemann. Beispiele hierfür finden sich zuhauf. So war Telemann Taufpate von Bachs zweitem Sohn Carl Philipp Emanuel, dieser wiederum Nachfolger Telemanns als Generalmusikdirektor in Hansestadt Hamburg. Interessant ist auch die Geschichte, wie Telemann seinen Freund in das Amt des Thomaskantors in Leipzig hievte.
Der Rat der Stadt wollte den Posten unbedingt mit Telemann besetzen. Dieser taktierte aber so lange, hielt den Rat immer wieder hin, bis er schließlich in Hamburg mehr Geld herausschlagen konnte und – quasi zum Trost für die Leipziger – seinen Freund Bach der Messestadt wärmstens empfahl. Nach langem Hin und Her konnte sich der Rat schließlich auf Bach einigen, was einer der hohen Herren mit den flapsigen Worten «Den Besten haben wir nicht gewählt» kommentierte.
Bei italiamia 2020 – primavera finden nicht nur die beiden dicken Freunde Bach und Telemann wieder zusammen, sondern auch Italien und Polen.
Francesco Galligioni, bekannt vom Venice Baroque Orchestra und dem Ensemble Gambe di legno u. a. und junge Musikerinnen aus Polen, die vor Kurzem das Ensemble Très Animé gegründet haben.
Kammermusik steht auf dem Programm und zwar nicht nur irgendeine, sondern Werke, die zum Nonplusultra der Kammermusik der Zeit, ja generell des Abendlandes gehören. Bindeglied ist das Violoncello – ein in den ersten Dezennien des 18. Jahrhunderts in Deutschland modernes Instrument. «Sie sind die Quintessenz von Bachs Schaffen, und Bach selbst ist die Quintessenz aller Musik.» meinte Pau Casals über die Sechs Suiten für Violoncello Solo von Bach. Zwei dieser Kleinodien sind ebenso zu hören wie Kammermusik vom Hof Ludwig XVI. und zwei der berühmten «Pariser Quartette» von Telemann. Zum Violoncello treten hier als modernes Instrument noch die Traversflöte und die tradtionelle Violine sowie das Cembalo hinzu.